Die Verenaschlucht: ein Geheimtipp für warme Tage
Kühl, schattig, mit Planschmöglichkeiten für Kinder und Hunde, ist die Verenaschlucht bei Solothurn ein idealer, nicht allzu langer Spaziergang an heissen Tagen.
Die Verenaschlucht liegt im Norden von Solothurn am Fusse des Juras und wird zusammen mit der Ermitage in Arlesheim zu den bedeutendsten Landschaftsgärten der Schweiz gezählt. Ein französischer Baron hat im Jahr 1791 den leicht ansteigenden Weg durch die Schlucht angelegt. Seither ist die Verenaschlucht ein beliebtes Ausflugsziel für jung und alt, mit vielen Sehenswürdigkeiten und schönen Ein- und Ausblicken auf dem Weg.
Die heilige Verena
Hier, in einer Höhle hinter der heute noch bestehenden Martinskapelle, soll die heilige Verena im dritten Jahrhundert nach Christus gewohnt haben, nachdem sie von Ägypten über Mailand nach Solothurn gezogen war. Sie schaffte sich rasch einen Ruf als Heilerin von Blinden und Besessenen. Der römische Tyrann von Salodorum (Solothurn) liess sie deswegen gefangen nehmen. Als dieser selbst am Fieber erkrankte, konnte sie ihn heilen und wurde daraufhin wieder frei gelassen. Viele Wunder werden ihr zugeschrieben.
Am oberen Ende der Schlucht stehen zwei Kapellen, die fast in den Berg hinein gebaut wurden: die St. Martinskapelle und die St. Verenakapelle. Dort befindet sich auch das «Verenenloch», wo sich die heilige Verena gemäss einer Sage bei einem Wildwasser festgehalten hat und sich so retten konnte. Gegenüber befindet sich die Einsiedelei St. Verena, die seit 2009 erstmals von einer Frau bewohnt wird. Die Einsiedelei soll seit 1442 immer von sogenannten Waldbrüdern bewohnt gewesen sein.
Ein Kraftort
In der Kapelle der heiligen Verena wird eine sehr hohe Erdenergie gemessen, bis zu 27'000 Boviseinheiten. Früher ein Wallfahrtsort, wird die Verenaschlucht heute vor allem von Familien mit Kindern, von Wanderern und von Senioren besucht. Vereinzelt kann man auch Nonnen antreffen. Und in der Kapelle ist Rücksicht auf die betenden Menschen angebracht.
Kreuzritter-Herberge
An beiden Enden der Schlucht befinden sich beliebte und gute Restaurants: das Restaurant Kreuzen in Rüttenen, «Kreuzritter-Herberge seit 1644» und Slow-Food-Mitglied, verfügt über einen lauschigen Garten mit zwei Steintischen, altem Baumbestand und pittoresken Grotten. Am oberen Ende lockt das Restaurant Einsiedelei mit Gartenpavillon und Holzkohlengrill im Sommer, Fondueplausch im Winter.
Solothurner Hausberg
Wer Lust auf eine längere Tour hat, dem bietet sich der Solothurner Hausberg, der Weissenstein, an: ein kurzer Fussmarsch von Rüttenen bis Oberdorf, von dort mit der nostalgischen Weissensteinsesselbahn bis zur Bergstation. Die Route Weissenstein, Hinter Weissenstein (mit Restaurant) über die Hasenmatt und die Ruine Schauenstein zurück nach Oberdorf dauert ca. drei Stunden, führt über weissen Jurakalk, durch Felder, Wälder und ein Tobel, auf Voranmeldung kann man sogar eine Karsthöhle, das Nidelloch, besichtigen. Und die Ausblicke Richtung Alpen sind unbezahlbar, ob das Mittelland unter einer Nebeldecke liegt oder nicht.
Weiterführende Links:
www.restaurant-einsiedelei.ch
www.kreuzen.ch