Die berufliche Auszeit nach der Geburt des Nachwuchses ist für frisch gebackene Eltern eine willkommene Auszeit. Sie widmen sich ganz dem Baby und erleben die ersten Wochen gemeinsam. Für die Karriere bedeutet die Babypause einen Knick. Je länger die Auszeit dauert, umso schwerer kann der Wiedereinstieg in den Beruf werden. Eine solide Planung der Rückkehr kann diesen Prozess für Mütter erleichtern. Andererseits kann die Babypause auch eine Standortbestimmung sein.

Planung vor der Pause
Idealerweise wird die Wiedereingliederung in den Beruf schon vor der Auszeit geplant. Je höher die Position vor der Geburt war, umso wichtiger ist eine gute Planung. In Absprache mit dem Personalchef kann geklärt werden, wie die Rückkehr auf die angestammte Position möglichst geräuschlos funktionieren kann.
Je länger die Babypause ist, umso schwieriger ist der Einstieg. Bei Unternehmen stehen frisch gebackene Elternpaare nicht hoch im Kurs. Das belegen Studien, die Bettina Wiese, Psychologieprofessorin aus Zürich, erstellt hat. Demnach sehen es die Mehrzahl der Unternehmen mit Skepsis, wenn sie aus der Elternzeit zurück in den Beruf drängen.
Ein klärendes Gespräch vor der Babypause und kurz vor der Rückkehr kann für beide Seiten aufklärend wirken. Unterschiedliche Vorstellungen werden deutlich, mögliche Differenzen geklärt. Während der Elternzeit ruht zwar die eigene Karriere, nicht aber der Unternehmensablauf. Ein völlig geräuschloser Wiedereinstieg ist daher selten realistisch.
Gut beraten zurück in den Beruf
Der Wiedereinstieg wird mit einer guten Vorbereitung leichter gelingen. Dazu kann nicht nur das eigene Unternehmen kontaktiert werden. Zahlreiche Beratungsstellen für Wiedereinsteiger bieten ihre Unterstützung an. Fachliche Seminare und Fortbildungen vor der Rückkehr können bekanntes Wissen auffrischen und den Einstieg in den Arbeitsalltag erleichtern.
In jedem Fall sollte der Wiedereinstieg zu einer eigenen Standortbestimmung genutzt werden. Ist die Rückkehr zur bisherigen Position gewünscht? Sollte jetzt eine mögliche Umschulung in Angriff genommen werden? Junge Eltern setzen häufig völlig neue Prioritäten in ihrem Leben. Es ist gut möglich, das die bisherige Berufskarriere mit den privaten Vorstellungen kollidiert. Ein Wiedereinstieg ist dabei die beste Möglichkeit, beruflich neue Wege einzuschlagen. In Gesprächen mit dem Personalchef können sich berufliche Optionen offenbaren.
Vereinbarkeit von Kind und Beruf
Häufig scheitert eine geräuschlose Rückkehr in den Beruf an den neuen privaten Gegebenheiten. Die Erziehung des Kindes ist ein finanziell wie zeitlich hoher Aufwand. Paare sollten sich vor dem beruflichen Wiedereinstieg klar machen, wie die Betreuung des Nachwuchses gelingen kann.
Verschiedene Arbeitszeitmodelle bieten sich dafür an. Ein Arbeitspensum von 100 Prozent ist in den ersten Jahren nach der Geburt wenig sinnvoll. Beide Elternteile sollten sich selbst eine Auszeit gönnen. So werden weder die Karriere noch die Familie vernachlässigt. Ein häufig gewähltes Arbeitszeitmodell für Paare ist das 75-75-Erziehungsmodell. Das räumt für beide Elternteile freie Zeit für die Erziehung ein, schränkt gleichzeitig die Karriere nicht zu stark ein. Welches Modell schlussendlich infrage kommt, ist von vielen Faktoren abhängig. Gut geplant kann der Wiedereinstieg in den Beruf dadurch stark erleichtert werden. Wer privat glücklich ist, leistet auch auf der Arbeit mehr.